Leider kommt es bei der Achatschneckenhaltung immer mal wieder dazu, dass vereinzelt besonders Jungschnecken einfach nicht richtig wachsen wollen.
Selbst beste Kalkversorgung, ausgewogenste Ernährung und bestmögliche Haltung tragen in den meisten Fällen zu keiner Verbesserung des Wachstums bei.
Diese speziellen Sonderfälle haben nicht unbedingt etwas mit Überzüchtung, schlechter Haltung bzw. Ernährung zutun. Das ist besonders daran zu erkennen, dass nur einzelne Tiere aus einem sonst gesunden und gut wachsenden Gelege betroffen sind. Gravierende Größenunterschiede sind meist schon nach wenigen Lebenswochen der Jungschnecken zu erkennen.
Fakt ist leider, dass diesen Kümmerlingen meistens nicht wirklich geholfen werden kann und dass deren Lebenserwartung um ein Vielfaches kürzer ist, als bei "gesunden" Schnecken.
Es scheint die Tiere jedoch vorerst nicht sonderlich stark einzuschränken. Häufig wird berichtet, dass betroffene Schnecken sich vorerst völlig normal verhalten, gut fressen und sogar irgendwann trotz ihres Zwergenwuchses geschlechtsreif werden und sich fortpflanzen oder gar Eier legen. Es kommt vor dass diese Tiere irgendwann regelrecht aus ihren Häuschen heraus wachsen, weil der Weichkörper im Gegensatz zum Häuschen weiterwächst und zu groß für das Haus wird. In solchen Fällen sollte das Tier durch Einfrieren erlöst werden.
Eine betroffene Schnecke kann also vorerst ohne Schlechtes Gewissen und ohne sie erlösen zu müssen gehalten werden solange sie sich normal verhält, allerdings sollte peinlichst darauf geachtet werden, dass eventuelle Gelege komplett vernichtet werden um eine Vererbung des Fehlwachstums auszuschließen und die Art gesund zu erhalten.
Ebenso sollten diese Tiere möglichst nicht weitervermittelt werden um eine Verbreitung zu vermeiden.
Dass es immer mal wieder zu solchen Missbildungen kommt scheint darauf zurückzuführen zu sein, dass in unseren Terrarien fast alle „gewollten“ Gelege auch schlüpfen und die Ausfallquote der Jungschnecken fast bei 0% liegt. In der Natur überleben gerade mal so viele Schneckenkinder eines Geleges, dass die Art erhalten bleibt und nur die stärksten und gesündesten Jungtiere überleben. Kranke und kümmernde Tiere werden also durch die natürliche Auslese der Natur ausgesiebt und ein Großteil der Restlichen Schneckenkinder wird von anderen Tieren gefressen, was zur Folge hat, dass sich nur die gesündesten und kräftigsten Tiere wieder fortpflanzen können. Somit ist die Gesunderhaltung einer Tierart gewährleistet.
Das ist in unseren Terrarien nicht der Fall, weshalb wir dringlichst darauf achten müssen, dass diese schlecht wachsenden Schnecken nicht wieder verpaart werden um uns als Schneckenliebhaber die Gesunderhaltung der einzelnen Arten zu gewährleisten.
Ebenfalls kann bzw. sollte man primär vorsorglich die schlecht wachsenden Schneckenjungtiere aussortieren und einfrieren. Das ist keinesfalls barbarisch wenn man bedenkt welche zerstörerischen Auswirkungen die Verbreitung der „schlechten“ Gene dieser kranken Schnecken haben kann. Wer zweifel daran hat sollte sich klar machen wie abnormal und unnatürlich es ist alle Jungschnecken aufzuziehen und zu peppeln. In der Natur überleben aus genau diesen arterhaltenden Gründen weniger als 5% aller Schneckenkinder und eigentlich sollte es zur Pflicht eines jeden Schneckenhalters gehören, diese rationellen Schritte zu gehen um gesunde Jungschnecken zu züchten und mit daran zu arbeiten, dass die einzelnen Arten auch in ferner Zukunft noch kräftig und gesund bleiben werden. Darüber sollte sich jeder, auch zukünftige Schneckenhalter im klaren sein. Das Aussortieren bzw. das seperieren von schlecht wachsenden und kränkelnden Jungschnecken gehört zur Schneckenhaltung dazu und muss unbedingt beherzigt werden, wenn wir unser tolles Hobby noch weiterhin lange betreiben wollen.Wenn ihr noch fragen dazu habt, könnt ihr sie hier gerne stellen.